Viel Gerede – aber wo bleiben endlich die Lösungen?
Der vorliegende Beitrag greift Inhalte und Textpassagen aus einem Artikel der Märkischen Oderzeitung (MOZ) von Sophia Schwan auf, die das Thema umfassend dargestellt hat. Wir ordnen diese Informationen aus Sicht des Vereins ein und ergänzen sie um unsere Positionen. Wasser in Strausberg: Straussee Thema im Landtag, gibt es jetzt Lösungen? | moz.de
Der Straussee verliert seit Jahren Wasser – und mit jedem Zentimeter Pegelstand schwindet ein Stück Lebensqualität, Naturraum und Identität unserer Stadt. Was wir als Verein Märkisch‑Ländlich‑Konservativ seit einiger Zeit anmahnen, ist nun endlich dort angekommen, wo Probleme landen, wenn sie nicht mehr ignoriert werden können: im Brandenburger Landtag.
Doch die entscheidende Frage bleibt: Gibt es jetzt endlich Lösungen – oder nur neue Runden im Zuständigkeitskarussell?
Ein See trocknet aus – und die Politik schaut zu
Die Fakten sind seit Jahren bekannt:
- Über 2 Millionen Kubikmeter Wasser sind bereits verschwunden.
- Jährlich fehlen weitere 200.000 Kubikmeter.
- Die Stege hängen in der Luft, das Ufer zieht sich zurück.
- Der Grundwasserspiegel sinkt – und zwar dauerhaft.
Unser Gründungsmitglied Ron Hasenbank‑Subklew hat diese Problematik in Interviews mehrfach klar benannt und öffentlich eingeordnet:
„Wir bilden weniger Grundwasser neu, als wir entnehmen.“
Diese Einschätzung deckt sich mit den Aussagen, die nun auch im Landtag gefallen sind. Dass die politischen Ebenen erst jetzt reagieren, ist kein Zufall: Ron hat das Thema durch gezielte Schreiben an Fraktionen im Kreis, im Land und im Bund aktiv auf die Agenda gebracht. Ohne diesen Druck wäre der Straussee wohl weiterhin ein verdrängtes Problem geblieben.
Das Kernproblem: Wasser verlässt die Region – und kommt nicht zurück
Seit Jahren weisen wir darauf hin:
Das gereinigte Abwasser verschwindet über das Klärwerk Münchehofe und die Spree aus der Region. Genau das Wasser, das dem Straussee zum Überleben fehlt.
Der Regenwasserexperte Heiko Sieker bestätigt: Moderne Technik kann Abwasser so reinigen, dass es Badegewässerqualität erreicht. Weltweit wird das längst praktiziert – in Michigan, Namibia, Berlin.
Doch Brandenburg versteckt sich hinter Paragrafen und EU‑Richtlinien, statt Lösungen zu ermöglichen.
EU‑Recht, Armleuchteralge und das Verschlechterungsverbot – echte Hürden oder politische Ausreden?
Im Umweltausschuss wurde erneut betont:
- Selbst Wasser der höchsten Reinigungsstufe könne das Verschlechterungsverbot auslösen.
- Die geschützte Armleuchteralge mache jede Einleitung kompliziert.
- Ein Patentrezept gebe es nicht.
Das mag formal korrekt sein – aber es ist politisch bequem.
Denn eines ist ebenso wahr:
Nichtstun ist die größte Verschlechterung überhaupt.
Wenn der See verlandet, ist der ökologische Schaden irreversibel.
Zuständigkeiten im Kreisverkehr – und niemand übernimmt Führung
Die Situation ist ein Paradebeispiel für politische Lähmung:
- Die Stadt kann ein eigenes Klärwerk (Kosten: über 400 Mio. €) nicht allein stemmen.
- Der WSE muss ein Abwasserbeseitigungskonzept vorlegen – das letzte wurde abgelehnt.
- Förderprogramme sind bürokratisch und langsam.
- Land und Bund schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu.
Währenddessen sinkt der Pegel weiter.
Was jetzt passieren muss – und zwar sofort
Wir als Verein Märkisch‑Ländlich‑Konservativ fordern seit Langem:
✅ Pflege der Zuflüsse
✅ Öffnung und Wiederherstellung der Gräben
✅ Entsiegelung von Flächen
✅ Prüfung von Versickerungsfeldern und Uferfiltraten
✅ Ein modernes, regionales Abwasserkonzept des WSE
Bevor über Millionenprojekte diskutiert wird, müssen endlich die einfachen, längst bekannten Maßnahmen umgesetzt werden.
Der Straussee ist ein Prüfstein – für Strausberg und für Brandenburg
Der Straussee zeigt exemplarisch, wie Klimawandel, steigender Wasserbedarf und politische Untätigkeit zusammenwirken. Er ist ein Testfall dafür, ob Brandenburg bereit ist, Wasserpolitik als Teil der Klimapolitik zu begreifen – oder ob man weiter zuschaut, wie ein Naturjuwel verschwindet.
Eines ist sicher:
Der See wartet nicht auf politische Entscheidungen.
Er sinkt – jeden Tag.
Und wir werden nicht aufhören, Druck zu machen, bis endlich gehandelt wird.
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